Der Ethisch fundierte Verhaltenskodex
Im Rahmen der Umsetzung des Konzeptes Ethik- und Wertearbeit in den Altenhilfeeinrichtungen der ctt wurde im letzten Jahr das Instrument der Ethischen Fallbesprechung zur Bearbeitung ethischer Fragestellungen vor Ort eingeführt (siehe spectrum 1/2008). Derzeit wird ein weiterer Baustein des Konzeptes mit Leben gefüllt – der Ethisch fundierte Verhaltenskodex.
Der Ethisch fundierte Verhaltenskodex versucht, konkrete Richtlinien für das alltägliche Handeln auf der Grundlage ethischer Prinzipien und Werte zu beschreiben. Ethische Prinzipien - wie Würde, Autonomie, Schadensvermeidung, Verantwortung, Sorge und Solidarität, Wahrhaftigkeit und Gerechtigkeit - sind „Werkzeuge“, die helfen sollen „gut“ zu handeln. Der Verhaltenskodex will ein greifbares Bild über moralisches Verhalten in typischen Situationen des Arbeitsalltags schaffen und somit unsere Wertehaltung ausdrücken. Dies soll hier am Beispiel des ethischen Prinzips „Würde“ verdeutlicht werden: Würde kann sich u. a. über Umgangsformen ausdrücken. So ist im Verhaltenskodex beschrieben, dass grundsätzlich das „Sie“ für die Bewohner als Anrede gilt; die Ansprache mit dem Vornamen muss fachlich begründet sein. Oder: Im Beisein des Bewohners werden keine Gespräche über ihn oder über Dritte geführt. Auch die Beachtung der Biografie des Bewohners, der Respekt vor dem Privatbereich und die Verschwiegenheitspflicht der Mitarbeiter werden erläutert.
Der Ethisch fundierte Verhaltenskodex ist zunächst ein Vorschlag, welcher derzeit in Einführungsveranstaltungen in allen Häusern vorgestellt, diskutiert und gemeinsam weiterentwickelt wird. (s. auch spectrum 4/2009)